Burgerbuns selbermachen: Das Rezept für großes Burgerglück
Er ist und bleibt ein unangefochtener Allrounder unter den Backwaren. Durch seine unkomplizierte Verarbeitung ist er so vielseitig einsetzbar wie kaum ein anderer Teig. Egal ob als fluffiger Toast aus der Kastenform für das vollkommene Sandwich oder in Form von faustgroßen Hamburgerbrötchen – die Basis ist immer unser Multitalent. Aus der heutigen Grillkultur ist der buttrige Hefeteig nicht mehr wegzudenken. Dabei hat er seinen Ursprung eigentlich in der französischen Küche.
Wie kam der Briocheteig zum Fleisch?
Schon seit dem 15. Jahrhundert ist das Wort Brioche in Frankreich jedem Gebäckliebhaber ein Begriff. Dort wurde laut Überlieferungen der Teig schon damals aus Mehl, Hefe, Butter, Milch und Eiern zubereitet und zählt offiziell zu den Backwaren der Boulangerie Viennoise – dem Oberbegriff für Süßgebäck. Die bekanntesten Varianten sind der Dreikönigskuchen oder der hierzulande bekanntere Hefezopf. Doch wie hat es der süße Brotklassiker zur perfekten Fleischbeilage geschafft?
Die Vorreiter für die auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombination aus süß und deftig waren der altbekannte Schinken im Briocheteig und das goldbraun getoastete Brioche als Beigabe zur Gänseleberpastete. Das Zusammenspiel aus der angenehm süßen Note und der luftigen Textur des Teiges sind der Schlüssel zur Geschmacksexplosion. Sie bilden die perfekte Basis für das aromatische Fleisch und eignen sich somit auch hervorragend für unsere Burgerbuns.
Was zeichnet das ultimative Burgerbun aus?
Die Anforderungen sind hoch – wirklich gelungene Burgerbrötchen sind Umami in Brotformat. Um sein hochwertiges Fleisch in ein dafür ebenbürtiges Bun einzubetten, braucht es vor allem die richtige Technik bei der Verarbeitung des Teiges. Das spätere Brötchen darf weder zu fest noch zu weich sein. Von außen glatt, unter Druck leicht zurück federnd, aber auch seidig glänzend. Und im Inneren eine flaumig, weiche Krume, die nicht zu stark bröselt. Doch damit sind noch längst nicht alle Kriterien erfüllt!
Der Garant für makellose Buns ist das Rundwirken des Teiges – dabei erhalten die Teiglinge ihre runde Form und einen markanten Wirbel an der Unterseite. Dieser sorgt für ein gleichmäßiges Aufgehen während der Ruhezeit. Zusätzlich wird durch diese Technik die Oberfläche der einzelnen Rohlinge aus Teig gestrafft und größere Blasen, die nach dem Backen in Form von Hohlräumen sichtbar werden, vermieden.
Ein perfektes Burgerbun muss einige Strapazen aushalten können. Nach dem erfolgreichen Backen steht die größte Herausforderung noch bevor: das Rösten auf dem Grill – die Schnittfläche wird goldbraun, leicht knusprig und erhält zusätzliche Aromen. Das verhindert zudem ein zu schnelles Durchweichen des Buns, wenn später das kreative Beiwerk in Gestallt von Saucen und Gemüsebelag zum saftigen Fleischpattie hinzukommt.
Welche Rolle spielt das Mehl?
Der perfekte Burger verdient ein perfektes Brötchen. Doch auch hier steckt der Teufel im Detail, oder in unserem Fall in der überschaubaren Zutatenliste. Denn schon bei der Auswahl des richtigen Mehls kann man scheitern. In der Regel werden für Burgerbun-Rezepte die beiden Weizenmehl Type 405 und 550 verwendet. Doch wo liegt der Unterschied? Die Typennummern sagen uns mehr über den Mineralstoffgehalt im Mehl. Je höher die Ziffer, desto größer ist auch der Mineralstoffgehalt. In den meisten Haushalten kommt standartmäßig Weizenmehl mit der Type 405 zum Einsatz. Für den Hausgebrauch absolut praktikabel, doch für unseren perfekten Burgerbun nehmen wie ausschließlich Type 550.
In Sachen Bindefähigkeit stehen sich zwar beide Sorten in nichts nach, doch wir benötigen das griffigere Mehl für den perfekten Teig. Denn beim Weizenmehl Type 550 werden nicht alle Schalen und Keime bei der Herstellung restlos entfernt – es bleibt insgesamt gröber. Durch seine Griffigkeit nimmt es die Flüssigkeit beim Kneten langsamer auf und sorgt für die gewünschte feine Porung im Bun.
Vorbereitung ist alles – Ruhezeiten einhalten
Auch wenn man es eilig hat, muss man dem Briocheteig genügend Ruhe gönnen. Das Warten macht sich am Ende in jedem Fall in Form von Textur und Geschmack bezahlt. Der Gärprozess ist entscheidend für die spätere Luftigkeit der Buns. Darum ist die Übernachtgare im Kühlschrank der optimale Weg. Der Teig wird für mindestens eine Stunde an einem warmen Ort ohne Zugluft zum Ruhen abgestellt und reift im Anschluss für weitere 8-12 Stunden im Kühlschrank weiter. Die Kälte verlangsamt den Prozess und verhindert eine Übergare der Hefekulturen. Am nächsten Tag holt man den Teig vor der weiteren Verarbeitung heraus und erwärmt ihn langsam wieder auf Zimmertemperatur.
Will man den Teig unbedingt noch am selben Tag verarbeiten, hilft es die flüssigen Zutaten wie Milch und Wasser vor der Zugabe zum Teig zu erwärmen. Der Teig sollte konstant bei Zimmertemperatur gehalten werden und darf dabei nicht austrocknen.
Wenn ihr es jetzt kaum noch erwarten könnt, daheim eure eigene Burger-Bun-Backstube zu eröffnen, haben wir hier noch die perfekte Auswahl an exzellenten Patties für euch auf dem Fleischglück-Marktplatz parat.
Burgerbuns & Brioche
Zutaten
Burgerbuns
- 200 ml Wasser lauwarm
- 4 EL Milch lauwarm
- 1/2 Würfel Frischhefe etwa 21g
- 35 g Zucker
- 8 g Salz
- 80 g flüssige Butter
- 500 g Mehl
- 1 Ei
zum Bepinseln
- 1 Ei
- 2 EL Milch
- 2 EL Wasser
- 2 EL geröstete Sesamsaat
Anleitungen
- Die frische Hefe zusammen mit dem Zucker in den warmen Flüssigkeiten (Milch und Wasser) auflösen.
- Anschließend Mehl, Salz, flüssige Butter und Ei dazu geben und alles für 5 Minuten mit der Küchenmaschine oder 10 Minuten von Hand kneten, bis sich der Teig problemlos vom Schüsselrand löst.
- Danach für eine Stunde abgedeckt gehen lassen und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
- Am nächsten Tag den Teig wieder auf Zimmertemperatur bringen und zu Buns weiterverarbeiten - hierfür in 8 gleich schwere Portionen teilen und mit der Hand auf einer bemehlten Oberfläche rundwirken.
- Im Anschluss auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit dem Milch-Ei-Gemisch bepinseln und mit Sesam oder einem Topping eurer Wahl bestreuen.
- Vor dem Backen dann noch einmal 15 Minuten ruhen lassen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 180°C für 15-20 Minuten goldgelb backen.
Autorin – Isabella Wenzel