Coleslaw in Perfektion – das Geheimrezept von David Pietralla
Auch wenn der Coleslaw zum absoluten Standard der klassischen BBQ-Beilagen gehört, muss er deshalb nicht weniger Beachtung erhalten als das Fleisch im Smoker. Ganz im Gegenteil, denn ein wirklich guter Coleslaw ist keine Angelegenheit, die man mal eben kurz bevor die Gäste kommen erledigt. Er braucht Zeit und Geduld, aber vor allem das richtige Verhältnis an Zutaten. Darum haben wir uns wieder den Rat unseres BBQ-Experten geholt und ihm sein persönliches Geheimrezept für den ultimativen amerikanischen Krautsalat entlockt!
Mehr als ein langweiliger Krautsalat
Weil wir wie immer etwas mehr in die Tiefe gehen möchten, haben wir auch noch ein paar Eckdaten rund um den Coleslaw im Gepäck. Denn es gibt ihn vermutlich schon seit der Zeit der alten Römer. Schließlich gehört Kohl zu den ältesten Kulturpflanzen in Europa. Entsprechend ist es gar nicht so abwegig, dass man schon damals einen Salat aus den Kohlköpfen zubereitet hat – nur deutlich weniger üppig als unsere heutige Version. Neben der klassischen Barbecue-Variante gibt es ihn aber auch mit Rotkohl als Hauptkomponente – wie im Rezept von Lucki oder aber statt als Rohkost, lauwarm serviert mit dem typischen Essig-Öl-Dressing und reichlich Kümmel nach Großmutters Art. Dem Interpretationsspielraum sind also keine Grenzen gesetzt!
Wie der Krautsalat nach Amerika kam
Leider ist die genaue Herkunft vom Coleslaw bis heute nicht zweifelsfrei belegt. Jedoch lassen sich die Spuren unseres Krautsalats bis in die Niederlande zurückverfolgen. Dort ist er unter dem Namen Koolsla bekannt. Im 18.Jahrhundert wurden dann auch in den USA erste schriftliche Aufzeichnungen zum Coleslaw festgehalten. Darum liegt die Theorie nahe, dass die ersten holländischen Siedler ihr Rezept mit nach Übersee genommen und dort verbreitet haben. Ergänzt wurde es mit der Zeit dann lediglich um eine vermeintlich ausgesprochen amerikanische Erfindung im Lebensmittelbereich – die Mayonnaise. Eine ähnliche Geschichte lässt sich schließlich auch bei einem anderen weltbekannten Protagonisten unseres heißgeliebten Barbecues verfolgen – dem Pastrami. Denn auch die zart geräucherte Rinderbrust hat ihren eigentlichen Ursprung weit entfernt von den Vereinigten Staaten.
Vom BBQ-Buffet nicht mehr wegzudenken
Der Coleslaw ist wohl die unangefochtene Nummer 1 unter den Beilagen, wenn man ans amerikanische BBQ denkt. Quasi die Vollendung eines jeden Fleischgerichts vom Grill. Entsprechend geflutet ist das Internet auch mit diversen Rezepturen rund um den deftigen Krautsalat. Und nun kommen wir mit einem weiteren um die Ecke und behaupten: Für uns ist es der mit Abstand beste Coleslaw! Knackig, sauer und süß, mit einer kräftigen Pfeffernote. Aber überzeugt euch selbst – probiert es aus und berichtet uns unten in den Kommentaren, ob wir euch bekehren konnten.
Was gehört wirklich in den perfekten Coleslaw?
Natürlich haben wir den traditionell amerikanischen Krautsalat nicht völlig neu erfunden. Aber David hat mittlerweile immerhin ein ganzes Jahrzehnt an seiner Rezeptur gefeilt. Und wir finden, dass schmeckt man auch! Darum möchten wir euch heute noch ein paar Tipps und Tricks auf den Weg zu eurem perfekten Coleslaw mitgeben.
Die Zutatenliste bleibt hierbei wie gewohnt überschaubar. Der Kohlkopf sollte klassisch weiß sein und im Verhältnis zum Rest mengenmäßig deutlich überwiegen. Auch Zwiebeln und ein Hauch von Karotte dürfen natürlich nicht fehlen. Die Grundwürze liefern ganz unspektakulär Salz und Pfeffer. Aber erst zusammen mit unserem Dressing fangen die Geschmacksknospen an zu tanzen!
Woraus besteht das optimale Dressing für unseren Coleslaw 2.0?
Der perfekte Krautsalat nach amerikanischem Vorbild braucht das gesamte gustatorische Spektrum, um nicht in der großen Masse an Fleisch unterzugehen. Darum heißt unsere Devise beim Dressing: mehr ist mehr! Denn wir brauchen zu Beginn von allen Aromen einen Tick zu viel, um letztlich in Kombination mit dem frischen Kohl genau die richtige Balance zu treffen. Deshalb empfehlen wir euch – schmeckt das Dressing schon vorab gut ab und gebt richtig Gas dabei. Zurückhaltung hat auf unserer Zutatenliste diesmal nichts verloren. Tobt euch bei Süße, Säure und Salzigkeit ordentlich aus. Denn die drei sollen sich ebenbürtig ergänzen, ohne dass ein Geschmack den Kürzeren zieht. Auch beim Pfeffer darf es eine Prise mehr sein. Und für den sämig, cremigen Gegenpart zur Knackigkeit des Kohlgemüses sorgen Milch und Mayonnaise. So ergibt sich am Ende ein perfektes Zusammenspiel!
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Nicht ungeduldig werden
Klar möchte man den frisch zubereiteten Coleslaw am liebsten direkt probieren und seinen Gästen präsentieren. Um aber geschmacklich die volle Punktzahl abzuräumen, braucht es wie so oft beim Barbecue, erst einmal viele Stunden Geduld. Denn am besten schmeckt der deftige Krautsalat erst am nächsten Tag. Stellt ihn also nach der Vorbereitung mindestens noch eine Nacht in den Kühlschrank, damit er sowohl den perfekten Geschmack als auch die optimale Konsistenz entwickeln kann. Um den Prozess etwas zu beschleunigen, hilft gründliches Kneten – denn dabei wird die Struktur des geschnittenen Krautes zusätzlich aufgebrochen. Und optional schaden auch ein paar Stunden im Vakuumbeutel nicht, um die Wartezeit zu verkürzen.
Wir bevorzugen aber ganz klar die traditionelle Methode. Denn mit ihr könnt ihr euren Coleslaw parallel mit dem Fleisch am Vortag des großen BBQ-Spektakels vorbereiten und danach ganz entspannt als Herr der Lage am Smoker stehen. Schließlich gilt es allerhand Cuts zu parieren, Rub aufzutragen und alles Zubehör für die Texas Krücke parat zu stellen.
Davids Rezept für seinen perfekten Coleslaw
Wenn ihr jetzt richtig Bock auf einen hausgemachten Coleslaw bekommen habt und direkt loslegen wollt, kommt hier noch ein wenig Inspiration – wie wäre es mit einem saftigen Burger mit Pulled Pork getoppt von diesem knackigen Krautsalat?
Coleslaw in Perfektion
Zutaten
- 2 kleine Zwiebeln
- 1 kg Kohlkopf
- 1 Karotte
- 350 g Mayonnaise
- 200 ml Milch
- 100 ml Apfelessig
- 50 ml Zitronensaft
- 3 EL Zucker
- 1,5 EL Salz
- 1,5 TL frisch gemahlener Pfeffer
Anleitungen
- Zunächst die äußeren Blätter vom Kohl entfernen und den übrigen Kohlkopf möglichst fein hobeln (gröbere Stücke gern noch einmal von Hand zerkleinern).
- Außerdem die beiden Zwiebeln schälen und ebenfalls fein hobeln - die Karotte grob raspeln.
- Für das Dressing die Mayonnaise mit Milch, Apfelessig und Zitronensaft gründlich vermischen.
- Im Anschluss mit reichlich Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken - an dieser Stelle darf das Dressing gern über würzt sein, da das Gemüse noch viel vom Geschmack schluckt.
- Das vorbereitete Gemüse mit reichlich Dressing übergießen und für einige Minuten kräftig kneten.
- Für eine perfekte Konsistenz und den optimalen Geschmack, sollte der Coleslaw am besten über Nacht im Kühlschrank ziehen.
Tipp
- Wer etwas Zeit sparen möchte, kann den Prozess mit längerem Kneten und anschließendem Vakuumieren des Krautsalats eine kleine Abkürzung bei der Zubereitung nehmen.
Autorin – Isabella Wenzel
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