Irish Stew – das irische Nationalgericht aus dem Dutch Oven
Im nächsten Teil unserer Klassiker aus dem Dutch Oven widmen wir uns dem One-Pot-Gericht schlechthin. Es gibt traditionelles Irish Stew wie es schmackhafter nicht sein könnte. Direkt in der Glut zubereitet – ehrlich und unverfälscht! Dazu servieren wir euch wie gewohnt ein paar Hintergrundinfos rund um das kulinarische Aushängeschild der Iren und gehen seiner Entstehung näher auf den Grund. Denn kaum ein anderes Gericht spiegelt die Einfachheit und den gleichzeitigen Ideenreichtum des irischen Volkes so stark wider.
Vom Bauernschmaus zum Nationalgericht
Das irische Nationalgericht gilt in seinem Heimatland noch heute als Arme-Leute-Essen. Denn zu seiner Entstehungszeit im 18. Jahrhundert war die Hauptzutat noch das eher streng schmeckende Hammelfleisch. Inzwischen hat sich das Gericht über die Jahrhunderte gewandelt und damit auch über die Landesgrenzen hinaus seine Fans gefunden. Und selbst heute noch, wird es ganz nach irischer Kochtradition über dem offenen Feuer zubereitet.
Die wahren Puristen lieben ihr Irish Stew übrigens ausschließlich mit Fleisch, Kartoffeln und Zwiebeln. Jede Form von Wurzelgemüse lehnen sie strikt ab. In der moderneren Interpretation wird das Traditionsessen mittlerweile auch weniger kontrovers mit Rindfleisch oder Geflügel dargereicht. Wir bleiben aber beim etwas verfeinerten Original!
Einige Thesen besagen, dass der Lammeintopf inspiriert von anderen Völkern eine Adaption berühmter One-Pot-Rezepte wie dem französischen Cassoulet oder dem aus Spanien stammenden Cocido sei. Und selbst in Hessen gibt es eine sehr ähnliche Variante – bekannt als Lumpen und Flöh. Hierfür werden Hammel- oder Lammfleisch gemeinsam mit Kraut und viel Kümmel in einem Topf über Stunden gegart.
Die Iren berufen sich aber auf ihre lange Tradition der Viehzucht, die schon seit hunderten von Jahren auf der Insel gepflegt wird. Seine wahre Herkunft bleibt ein ungelöstes Rätsel.
Warum darf Lammfleisch im Irish Stew nicht fehlen?
Das traditionelle Irish Stew ist überall als Speise der Landbauern und Hirten bekannt. So verwundert es also kaum, dass die Hauptzutat aus Lammfleisch besteht. Denn für die harte Arbeit auf der naturgewaltigen Insel brauchte es eine nahrhafte Mahlzeit, die sich jederzeit und überall zubereiten ließ. Eine andere Theorie besagt, dass es ursprünglich sogar aus Ziegenfleisch zubereitet wurde. Da es aber entstand als die wirtschaftliche Bedeutung der Schafherden auf der grünen Insel gerade ihren Höhepunkt erreichte, ist davon auszugehen, dass es sich hierbei um Hammelfleisch handelte.
Als Hammel wird das männliche Schaf bezeichnet, sobald es älter als ein Jahr ist. Sein Fleisch ist verglichen mit dem der Jungtiere tiefrot und deutlich intensiver im Geschmack. Aber auch fester in der Struktur. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die ausgeprägte Fetteinlagerung, die sich durch eine gelbe Färbung auszeichnet.
Die Tiere wurden hauptsächlich zur Woll- und auch Milchproduktion gehalten, was ihr Leben verhältnismäßig lang und das Fleisch der Tiere entsprechend zäh machte. Um nichts zu verschwenden, kochte man das Hammelfleisch zusammen mit Kartoffeln und Zwiebeln einfach so lang, bis es wieder genießbar wurde. Heutzutage können wir auf den strengen Geschmack der alten Schafe verzichten und uns stattdessen dem deutlich zarteren Lammfleisch widmen.
Kochtradition über offenem Feuer
Kaum eine andere Zubereitungsart lässt die Aromen so gut miteinander verschmelzen, wie die eines Schmorgerichts gegart in einem Topf aus Gusseisen. Dabei kann die Zutatenliste auch gern überschaubar bleiben. So auch bei unserem deftigen Eintopf aus der irischen Küche. Dabei ist die Herangehensweise denkbar einfach, nimmt aber dennoch ein wenig Zeit und Geduld in Anspruch. Die ist das ikonische Gericht aber allemal wert.
Wenn ihr jetzt schon Feuer und Flamme seid, dass Rezept von Lucki selbst nach zu kochen, solltet ihr euch noch ein paar Infos rund um euer wichtigstes Werkzeug holen. Darum haben wir in unserem Artikel rund um den Dutch-Oven die essentiellen Grundlagen kompakt für euch zusammen gefasst.
Irish Stew
Zutaten
- 1 kg Lammkeule
- 2 Kartoffeln
- 1 Fenchelknolle
- 1 junger Knoblauch
- 1 Karotte
- 1 Petersilienwurzel
- 1 Zwiebel
- 1/2 Lauch
- 200 g Gerstengraupen
- 6 Lorbeerblätter
- 1 EL Vadouvan orientalische Gewürzmischung
- 1 EL Fenchelsaat
- 1 TL Piment
- 1 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 1 Flasche Schwarzbier
- 200 ml Whisky
- 300 ml Wasser
- 1 Schuss Ahornsirup optional
- Öl zum Braten
Anleitungen
- Zur Vorbereitung das Lammfleisch in mundgerechte Stücke würfeln, mit Salz und Zucker würzen und das Gemüse ebenso grob schneiden (nur die Kartoffel wird geschält).
- Zunächst nur das Lammfleisch in etwas Öl scharf anbraten - dann den gesamten Gemüsemix dazu geben.
- Ebenfalls Fenchelsaat, Lorbeer und Piment dazu geben - mit Whisky ablöschen und aufkochen lassen.
- Erneut mit Schwarzbier ablöschen und das Wasser, sowie etwas Ahornsirup angießen - das Vadouvan-Gewürz im Tee-Ei dazu geben.
- Abschließend die Graupen unterrühren und den Dutch Oven mit dem Deckel verschließen - mit heißen Kohlen bedecken und für mindestens eine Stunde schmoren.
- Nach Ablauf der Garzeit, das Tee-Ei entfernen, gründlich umrühren und auf Teller verteilen.
- Alle Portionen mit frisch gehackter Petersilie und Schnittlauch verfeinern.
Autorin – Isabella Wenzel
[…] Irish Stew – das irische Nationalgericht aus dem Dutch Oven […]