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Miso-Zwiebel – mehr als nur eine Beilage

Miso-Zwiebel – mehr als nur eine Beilage

Diesmal gilt unsere Liebeserklärung ausnahmsweise nicht wie üblich dem Fleisch auf dem Grill, sondern der sonst so unscheinbaren Zwiebel. Dunkelgolden karamellisiert ist sie für uns eine unverzichtbare Basis für jegliche Sauce. Und auch knusprig frittiert möchten wir sie als Röstzwiebel nicht mehr missen. Doch wir haben noch einen weiteren Gamechanger im Gepäck – die Miso-Zwiebel! Sie ist salopp gesagt die Schmorzwiebel 2.0 und bringt uns einen vollmundigen Glücksmoment direkt vom Grill. Dabei hält sich der Aufwand in Grenzen, aber die enorme Wirkung bleibt vom ersten bis zum letzten Bissen ungebrochen.

Mehr als nur eine schnöde Beilage

Wir haben euch heute nicht zum ersten Mal mit einem völlig fleischlosen Rezept überrascht. Bereits unsere Süßkartoffel vom Grill hat schon so manches Steak in den Schatten gestellt! Darauf möchten wir aufbauen und euch noch weitere Möglichkeiten aufzeigen, wie ihr das sonst so unprätentiöse Grillgemüse als echten Hauptakteur aufs Grillbuffet bringen könnt.

Hier trifft die salzige Misopaste auf fast schon honigsüß geschmorte Zwiebeln in einer unvorstellbar buttrigen Sauce. Der pure Genuss! Es wäre fast schon eine Schande diesen Gaumenkitzel als Beilage herabzuwürdigen. Schließlich handelt es sich um ein Gericht aus der Kategorie: Gemüse auf Augenhöhe mit Fleisch! 

Die Zwiebel als echte Umamibombe

Unsere heimische Speisezwiebel ist inzwischen seit mehr als 5000 Jahren als wertvolles Nahrungs- und Heilmittel bekannt. Dabei sind die rot-violetten und braunen Knollen vor allem wegen ihrer typischen Schärfe und dem hohen Zuckergehalt sehr beliebt. Letzteren nutzen wir, um ihn gemeinsam mit der würzigen Misopaste langsam während des Schmorprozesses im Grill zu karamellisieren. Das Ergebnis wird eine olfaktorische wie auch gustatorische Offenbarung – oder kurz gesagt: das perfekte Zusammenspiel aus Süß und Salzig!

Kleine Warenkunde rund um die vielschichtige Knolle

Wie alle Alliumgewächse enthält jede Art von Zwiebel ein leicht schwefelhaltiges ätherisches Öl, auch bekannt als Allicin. Es sorgt für die von uns wahrgenommene Schärfe, welche in erster Linie im rohen Zustand der Knolle unsere Schleimhäute reizt und uns die Tränen in die Augen treibt. Gleichzeitig sorgt es für den antibiotischen Heilungseffekt der Zwiebeln.

  • Gemüsezwiebel: Die größte ihrer Art hat ihre Wurzeln in Spanien und hat ein eher mildes Aroma. Besonders beliebt ist sie wegen ihrer Größe als gefülltes Gemüse.

 

  • weiße Zwiebel: Sie stammt ebenfalls aus den wärmeren Ländern im Mittelmeerraum und ist verglichen mit der herkömmlichen Speisezwiebel eher mild im Aroma. Dennoch kann sie genauso vielseitig verwendet werden.

 

  • rote oder violette Zwiebel: Ihre Heimat liegt ursprünglich in Italien, wo sie im mediterranen Klima ein süßes Aroma entwickelt. Aufgrund ihrer zurückhaltenden Schärfe wird sie gern roh in Salaten oder anderen kalten Speisen gegessen. Ihre intensive Farbe verliert sie beim Garen leider.

 

  • Schalotten: Sie sind nicht nur deutlich kleiner als ihre Verwandten, sondern auch entsprechend mild im Geschmack, weshalb sie gern gesehene Gäste in der gehobenen Küche sind.

Dieses Gericht ist jede Träne wert

Noch ein kleiner Tipp gegen die lästigen tränenden Augen beim Zwiebelschneiden! Verwendet immer ein wirklich scharfes Messer, damit die einzelnen Schichten der Zwiebel nicht zerdrückt, sondern butterzart geschnitten werden. So wird weniger des Allicins herausgedrückt. Einen kleinen Exkurs in die Welt des Messerschärfens haben wir hier für euch zusammen getragen. Zusätzlich kann es helfen durch den Mund, statt durch die Nase zu atmen.

Was ist Miso?

Wir machen es kurz – Miso ist die Antwort auf die Frage nach dem puren Umami. Die fermentierte Würzpaste ist der kulinarische Schlüssel zu mehr Tiefe in unzähligen Gerichten. Sie wird traditionell auf Basis von Sojabohnen, Reis, Gerste oder anderen Hülsenfrüchten hergestellt. Hierfür wird die Grundzutat in der Regel gedämpft, um sie anschließend mit einem Reis, welcher zuvor mit dem Schimmelpilz Aspergillus Oryzae (auch umgangssprachlich bekannt als Koji) geimpft wurde, zu vermengen. Im Anschluss folgt die Zugabe von Salz und die Vergärung.

 

 

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Miso-Zwiebel

Noch keine Bwertung

Zutaten
  

  • 300 g Zwiebeln oder Schalotten
  • Kimchi-Sesam oder andere chrunchy Elemente optional

Für den Sud

  • 250 g Butter
  • 125 ml Sushi-Essig oder einen anderen milden Essig
  • 125 ml Mirin süßer Reiswein
  • 1-2 EL Sojasauce
  • 5 EL helle Misopaste
  • 4 EL Zucker
  • 1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
  • 1 Prise Meersalz

Anleitungen
 

  • Den Grill auf ca. 180° - 200°C vorheizen.
  • In einem kleinen Topf die Butter bei mittlerer Hitze schmelzen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und halbieren
  • Sobald die Butter geschmolzen ist, Miso, Reisessig, Mirin, Sojasauce, Salz, Pfeffer und Zucker hinzufügen - gut umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  • Die halbierten Zwiebeln mit dem Anschnitt nach unten in eine feuerfeste Form legen und mit der vorbereiteten Sauce angießen, so dass die Zwiebeln gleichmäßig bedeckt sind.
  • Die Zwiebeln im vorgeheizten Grill bei maximal 180°C für ca. 30 Minuten indirekt garen lassen.
  • Nach 30 Minuten die Zwiebeln wenden und weitere 15 Minuten backen, bis sie eine schöne goldbraune Farbe bekommen.
  • Den Zwiebelsud aus dem Ofen nehmen und kurz aufschäumen lassen ggf mit einem Mixer helfen.
  • Die gegarten Zwiebeln aus dem Ofen nehmen und auf einem Teller anrichten. Optional mit Kimchi-Sesam oder anderen Crunch-Elementen garnieren.
  • Die Zwiebeln heiß servieren und genießen!
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Autorin – Isabella Wenzel

 

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2 Comments
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AOS
9 Monate zuvor

Klingt toll.
Allerdings, wird in der Anleitung das Miso gar nicht mehr erwähnt. Vermutlich gehört es zu Schritt 4?