Geflügelwissen kompakt: Was ist ein Perlhuhn?
Vor gut 60 Jahren kam man in Südeuropa genauer in Portugal, Spanien, Italien und vor allen Dingen Frankreich auf die Idee, das Perlhuhn – im Ursprung ein Afrikanischer Wildvogel – zu domestizieren. Man wollte damit das ganze Jahr über Wildgeflügel frisch anbieten – Initiator war die französische Gastronomie, denn bis dahin gab es Wildgeflügel nur in der entsprechenden Jagdsaison, abgesehen von Fasanen die in Fasanerien bereits in der Monarchie gehalten wurden. Allerdings hatten die domestizierten Fasane ihren Wildgeschmack mehr oder weniger verloren und schmeckten eher wie ein älter gewordenes Hähnchen. Das Perlhuhn allerdings bewahrte sich seinen wilden Charakter und ist damit deutlich geschmacksintensiver, das deutet bereits das auch das hellrosafarbene Fleisch der Brust oder das dunkelviolette Fleisch der Keulen an.
Frankreich ist Perlhuhn-Land Nummer 1
Mit etwa 60 Millionen Perlhühnern pro Jahr ist Frankreich der Perlhuhn-Produzent Nummer eins innerhalb der Europäischen Union. Meiner Meinung nach sollte das Perlhuhn mit seinem schwarzen Gefieder und den weiß gesprenkelten Punkten eigentlich „Perlhahn“ heißen, da die meisten die Bezeichnung Huhn mit Kochen in Verbindung bringen, dabei kommt sein intensiver Geschmack eigentlich gegrillt am besten zur Geltung.
Das Perlhuhn: Kulinarisch vielseitig
Das Schöne beim Perlhuhn ist seine vielseitigen Zubereitungsmöglichkeiten – egal ob man es ganz leicht mediterran mit vielen Kräutern grillt, mit Tomaten, oder auch ganz schwer mit Äpfeln, Zwiebeln und Thymian in kräftigem Rotwein schmort – es ist sehr unkompliziert und schmeckt einfach fantastisch. Das Perlhuhn ist eine ideale Alternative zum normalen Hähnchen und bietet Abwechslung auf dem Speiseplan – sehr mager und eiweißreich erfüllt es die bekannten Geflügelkriterien. Am besten man kauft Perlhühner aus der Qualitätskategorie „Bäuerliche Freilandhaltung“, dort ist garantiert, dass man langsam wachsende Ur Rassen kauft, die mit frühestens 94 Tagen geschlachtet werden. Die Aufzucht erfolgt in kleinen Herdengrößen von maximal 5.200 Tieren und jedem Perlhuhn steht mindestens 2qm² Freilauf zur Verfügung. Man kann diese Kategorie aus Frankreich ganz einfach an dem ovalen Qualitätssiegel Label Rouge erkennen.
Bildercredit: Chris Eason – originally posted to Flickr as Helmeted Guinea Fowl and chicks, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4128067
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